Räucheranleitung für Öle, Kohle & Harze

Räucheranleitung

Warum eigentlich Räuchern?

Allen Hochkulturen unserer Erde war eines gemeinsam - das Verräuchern von Hölzern, Harzen, Kräutern und Blüten um Wohlgerüche zu erzielen oder Rituale zu unterstützen. Lange Zeit fast vergessen wird heute wieder in allen Gesellschaftsschichten geräuchert: sei es aus bloßer Freude am Duft, zur Unterstützung von Meditation und Spiritualität oder zum Ausräuchern und Reinigen - Feuer und Glut erschließen uns einen ganz eigenen Zugang zu den verräucherten Pflanzen! Unsere Mischungen halten wir übrigens eher grob, dadurch können Sie auch einzelne Zutaten räuchern. Diese sind auf den Röhrchen angegeben, damit sich experimentierfreudige Räucherfreunde auch Ihre eigenen Kreationen mischen können. Legen Sie Wert auf eine gleichmäßige Duftentwicklung der Mischung, empfiehlt es sich, diese im Mörser zu zerkleinern.

Welche Räuchermethoden gibt es?

Letztlich geht es darum, das Räucherwerk zu erhitzen ohne es zu verbrennen. Die heute gebräuchlichsten Methoden hierfür sind Selbstzünderkohlen und Räucherstövchen, die vergleichbar mit Duftlampen mittels Teelichtern wärmen. Reine Duftlampen sind in der Regel nicht geeignet, da deren Schalen beim Betrieb ohne Wasser überhitzen. Lässt sich die Schale jedoch abnehmen, kann stattdessen ein Räuchersieb entsprechender Größe aufgelegt werden.

Wie entzünde ich die Kohle?

In die übliche Selbstzünderkohle ist eine Brennhilfe mit eingepresst, um das Durchglühen zu erleichtern. Zünden Sie eine Kerze an und halten Sie die Kohle am besten mit einer Räucherzange in die Flamme. Nach einigen Sekunden beginnt die Kohle zu knistern. Dabei entsteht durch die Brennhilfe für kurze Zeit eine etwas unangenehm riechende Rauchentwicklung - führen Sie diesen Vorgang daher im Freien oder am offenen Fenster durch. Legen Sie die Kohle nun auf das Gitter oder auf das Sandbett. Falls Sie die Kohle beim Entzünden mit den Fingern halten, stellen Sie diese (bevor sie zu heiß wird) zunächst hochkant in das Sandbett, um die Belüftung zu erleichtern. Nun können Sie die Kohle durch Fächeln oder Pusten beim Durchglühen unterstützen. Sie ist nach einigen Minuten gebrauchsfertig, sobald die komplette Kohle beim Anpusten rot glüht. Jetzt geht´s los: legen Sie kleine Mengen ihres Räucherwerks in die Vertiefung auf der Oberseite der Kohle.

Meine Kohle glüht nicht - oder - wie lagere ich die Kohle?

Angebrochene Kohlerollen bitte luftdicht verschließen, da diese sonst Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen. Sollte dies geschehen oder die - wegen der Geruchsentwicklung ja knapp beigefügte - Brennhilfe aus anderen Gründen nicht genügend Kraft aufbringen, werfen Sie die Kohle deshalb nicht weg. Halten Sie diese einfach etwas länger mit der Räucherzange über die Kerzenflamme: irgendwann glüht jede Kohle!

Achten Sie ferner auf genügend Sauerstoffzufuhr: Allzu tiefe Gefäße ohne Belüftungslöcher könnten zu Problemen führen. Tipp: entsprechend hoch mit Räuchersand auffüllen oder öfter pusten.

Wozu der Sand?

Räuchersand ist sauber, feuergetrocknet und v.a. nicht chemisch behandelt wie z.B. manche Sorten Vogelsand. Er sorgt dafür, dass die Gefäße nicht überhitzen, schützt diese vor Verschmutzungen und unterstützt die Belüftung sowie die Temperaturregulierung.

Warum und wie steuere ich die Temperatur?

Die Temperatur wirkt sich stark auf die Duftentwicklung aus. Mehr Hitze bedeutet i.d.R. mehr Rauchentwicklung und eine kräftige, urige Duftnote. Die ideale Temperatur hängt neben persönlichen Vorlieben auch vom Räucherstoff ab. Harze vertragen beispielsweise deutlich mehr Hitze als Blüten. Nach einigen Versuchen entwickeln Sie dafür ein Gespür.

Wenn Sie zwischen die glühende Kohle und Ihr Räucherwerk etwas Sand geben, sinkt die Temperatur. Höhenverstellbare Stövchen sind sehr praktisch zur Temperaturregulierung. Ansonsten können Sie die Flamme des Teelichts durch Kürzen des Dochts verkleinern oder die Flamme durch Unterlegen z.B. eines zweiten Teelichts näher an das Räucherwerk heranführen.

Was ist anders bei Stövchen?

Stövchen sind einfach und ohne Zeitaufwand handzu- haben. Sie erzeugen einen milden und raucharmen Duft über einen längeren Zeitraum. Bei Harzen könnte man schon fast von verdampfen sprechen. Die Siebe können Sie nach dem Abkühlen durch leichtes Biegen und Abbürsten reinigen, ein zusätzliches Ausbrennen direkt über einer Kerzenflamme nimmt alle Altgerüche ab. Viele Kunden legen die Siebe vor dem ersten Gebrauch mit einem Stück Alufolie aus, das bei Bedarf gewechselt werden kann. Dies empfiehlt sich auch bei pulvrigem oder leicht brennbarem Räucherwerk.

Wann entferne ich das Räucherwerk?

Kompakte Stoffe wie z.B. Harze können länger aufliegen als leichte Stoffe wie Blüten oder Kräuter. Liegt das Räucherwerk direkt auf der Kohle, lösen sich die wohlriechenden Duftanteile deutlich schneller, als wenn diese auf dem Sieb liegen oder noch Sand dazwischen gegeben wird. Es gibt keine konkrete Zeitvorgabe. Entfernen Sie das Räucherwerk mit dem Löffel oder der Zange, sobald es beginnt zu „verkokeln“ und nicht mehr angenehm riecht. So lange die Kohle glüht, können Sie immer wieder neu auflegen.

Worauf ist immer zu achten?

Insbesondere Metallgefäße können sehr heiß werden. Glühende Kohle und brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen! Nur mit feuerfesten Materialien arbeiten! Sparsam dosieren! Von Kindern fernhalten! Der Hersteller / Vertreiber übernimmt keinerlei Haftung!